Auch in Dolní Sytová wurde 1790 ein hölzerner Glockenturm vom Spießbaum-Typ errichtet. Seine konische, achteckige Form und die Schindelbedachung lassen ihn jedoch noch älter erscheinen. Die ursprüngliche Glocke ging während des Ersten Weltkriegs verloren, als sie beschlagnahmt und für die Waffenproduktion eingeschmolzen wurde, aber bereits 1919 kaufte die Prager Gemeinde für 900 Kronen eine neue Glocke für den Glockenturm. Während des Zweiten Weltkriegs ereilte sie jedoch das gleiche Schicksal wie ihre Vorgängerin, und der Glockenturm musste bis 1998 auf eine neue Glocke warten, als eine Glocke aus der Werkstatt von Frau Marie Tomášková-Dytrychová aus Brodek u Přerova erworben wurde. Sie wiegt 42 kg, hat einen Durchmesser von 39 cm, ist in C gestimmt und ist der Heiligen Zdislava eingeweiht.
Im Jahr 2020 wurde der Glockenturm komplett renoviert. Teile der morschen Balken wurden ersetzt und das Schindeldach wurde komplett erneuert. Über dem Eingang wurde die ursprünglich um 1893 entstandene und später wieder entfernte Nische (Kapelle) wieder aufgebaut. Früher stand darin eine Statue der Jungfrau Maria.
Das Glockenläuten in Dolní Sytová wurde lange Zeit in dem Haus Nr. 43 geerbt, das deshalb bis 1910 „Bei den Glöcknern“ genannt wurde. Josef Pospíšil, ein Schuhmacher aus Nr. 119, und nach seinem Tod im Jahr 1929 Marie Kubánková, eine Schulwärtin, sind die nächsten Glöckner geworden. Die derzeitige Glocke ist mit einem elektrischen Antrieb mit elektronischer Zeitschaltung ausgestattet. Somit läutet die Glocke jeden Tag und erfüllt somit voll und ganz ihren Zweck.