Turnauer Region: Rundgang durch Hruboskalsko (Großskal)

Weniger anstrengender Ausflug durch die Felsenstadt im Zentrum des Böhmischen Paradieses, 14 km lang. Seine Strecke geht aus Turnov zur Burg Valdštejn (Waldstein), durch Großskal zum Parkplatz unter der Burg und zurück nach Turnov.

Turnov, Böhmisches-Paradies-Platz - Bahnstation Turnov-Stadt (1 km) - Hlavatice (2 km) - Valdštejn (3,5 km) - Bukovina, Arboretum (6 km) - Adamovo lože (6,5 km) - Aussichtspunkt Mariánská vyhlídka, symbolischer Bergsteigerfriedhof (7 km) - Antoniusquelle (7,5 km) - Pod Majákem (9 km) - Parkplatz unter Waldstein (11 km) - Bahnstation Turnov-Stadt (13 km) - Turnov, Böhmisches-Paradies-Platz (13,5 km)

REGION TURNOV

Ein Gebiet, durch das zu Urzeiten die ersten Menschen in die Region kamen. Spuren ihrer Tätigkeiten wurden unter den Höhlenüberhängen in den Sandsteinfelsenstädten gefunden. Bereits vor mehr als zehntausend Jahren kannten die Menschen den Fluss Jizera. Die Kelten nannten ihn „Isora“ – „wilder Fluss“, der Name wurde von den Slawen in „Jizera“ abgewandelt. Seit jeher war er die Achse, entlang der das Leben stattfand. Zunächst führten durch das Tal Handelswege, später entstanden hier Ansiedlungen. Der Fluss Jizera ändert vor seiner Ankunft in der Region Turnov seinen Charakter – aus den engen Tälern und Canyons, die er über Millionen von Jahren schuf, ergießt er sich in die offenere Landschaft der Felsenstädte. Der Fluss verlässt bei der Stadt Mnichovo Hradiště die Umgebung der Sandsteinschollen (Regionen Hrubá Skála, Málá Skála, Drábovna, Příhrazské skály, Felsenformationen Mužský, Suché skály, Klokočské skály) und mäandert zum Süden hin durch die offene Landschaft in der Region Mladá Boleslav. Mittelpunkt und Herz der Region česk ý ráj (Böhmisches Paradies) ist Turnov, eine Stadt mit einer langen und reichen Steinmetz- und Schmucktradion. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge zu den zahlreichen Natursehenswürdigkeiten, Burgen und Schlösser und weiteren, von Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten.

TURNOV (Turnau) - liegt im Gebiet mit zahlreichen Spuren urzeitlicher Besiedlung, auf einer Handelswegkreuzung. Nach 1620 erwarb die Herrschaft Albrecht von Waldstein (Wallenstein). Die Stadt wurde in zwei Dominien geteilt – Skalské und Rohozecké, die das Geschlecht Des Fours gewann. Zu der Zeit entwickelt sich auch die Steinverarbeitung, etwas später kommt ein neues Fachgebiet dazu, die Herstellung von Kompositglas als Imitation der Edelsteine. Turnov ist der Geburtsort markanter Persönlichkeiten tschechischer nationaler Wiedergeburt und dann auch tschechischer Politik.

Unter den historischen Denkmälern sind zu nennen: das ursprünglich spätgotische, anschließend im Stile der Neorenaissance umgebaute Rathaus, Dekanatskirche des hl. Nikolaus (ursprünglich gotisch, barock umgestaltet) die ehemalige Klosterkirche des hl. Franz von Assisi auf dem Marktplatz, neugotische Mariä-Geburt-Kirche, eine der größten neugotischen Kirchen Europas, Johannes-der-Täufer-Kirche vom Anfang des 13. Jh. in Nudvojovice (primär romanisch, gotisch umgebaut), das Schloss Hrubý Rohozec (umgebaute Burg), die Synagoge, in Böhmen eine der ältesten erhaltenen Synagogen, jüdischer Friedhof und das Böhmisches-Paradies-Museum mit historischen, ethnografischen und mineralogischen Sammlungen. Sehenswert ist auch die Galerie Granat. Unweit der Stadt steht die Burg Waldstein oder der Dlask-Bauernhof, eine Außenstelle des Museums Turnov mit Expositionen zu Wohnen auf dem Land und landwirtschaftlicher Technik.

HLAVATICE - Sandsteinturm, dessen Gipfel über eine Wendeltreppe zugänglich ist. Sicht auf Turnov, Kosakow- und Jeschkenrücken, Isergebirge, Bezděz und Ralsko. Die Aussicht ist mit einer Orientierungstafel versehen.

VALDŠTEJN (Waldstein) - die älteste Burg im Böhmischen Paradies und Wiege des Wallensteingeschlechtes ist dank ihrer abwechslungsreichen Geschichte und romantischen Umgestaltungen ein beliebtes Ausflugsziel. Besucher fasziniert das wallensteinsche Mittelalter mit Kellerräumen im Felsen, der romantisch umgestaltete Palast, Festsaal, dem hl. Johannes Nepomuk geweihte Kirche und kleine Johannes-der-Täufer-Kapelle, wo ein Bildnis des Heiligen angeblich das Gesicht des Dichters Karel Hynek Mácha zeigt.

HRUBOSKALSKO (Großskal) - eine der bekanntesten Felsenstädte, mit charakteristischen imposanten Türmen und schroffen Canyons. Die relativ kleine Widerstandsfähigkeit des Sandsteins erzeugte prachtvolle Formen an den Felswänden. Auch deshalb ist Großskal ein bei Bergsteigern beliebtes Gebiet. Auf dem Kammweg führ der sog. Goldene Pfad des Böhmischen Paradieses mit einer Reihe von Aussichtspunkten. Den nahen Kopic-Gutshof, der zu den bekanntesten Bauten der Volksarchitektur im Böhmischen Paradies gehört, ergänzen neben der Skulptur des hl. Georgs aus dem Jahre 1817 zahlreiche Felsenreliefs des autodidaktischen Künstlers Vojtěch Kopic.

ARBORETUM BUKOVINA - gegründet 1860 von dem damaligen Besitzer der Großskal-Herrschaft Lexa von Aehrenthal und dem Förster Leopold Anger. Die Basis bildeten Bäume aus Nordamerika. Es handelt sich um eine der ältesten Baumartensammlungen und die ersten Versuchsflächen zur Pflanzung nordamerikanischer Bäume in Mitteleuropa. Es gibt hier einige Dutzend Baumarten und ihrer Kulturvarietäten, oft respektablen Alters. Man findet da auch einen historischen Gartenpavillon aus der 2. Hälfte des 19. Jh., gebaut im schweizerischen Stil, mit einer Ausstellung und saisonalem Infozentrum.

MARIÁNSKÁ VYHLÍDKA (Aussichtspunkt) - bietet das bekannte Ansichtskartenpanorama von Großskal, Burgruine Trosky und Kosakow. Man hat auch herrliche Sicht auf die Drachenfelsen.

SYMBOLISCHER BERGSTEIGERFRIEDHOF - unter der Felswand Nekonečná (die Unendliche) wurde ein symbolischer Friedhof tragisch verstorbener Bergsteiger angelegt.


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